FC Tobel-Affeltrangen 1946

Tobel-Affeltrangen schlägt sich selbst und muss trotz früher 3:0-Führung ohne Punkte aus Tägerwilen abreisen. Letzte Woche noch mit dem Lucky Punch in der 94. Minute, standen die Tobler dieses Mal auf der anderen Seite der Gefühlswelt.

Es war ein Tor zum ungünstigsten Zeitpunkt: In der letzten Sekunde der Nachspielzeit in der ersten Hälfte kam Tägerwilen zu einem Corner. Sascha Manz klärte den Kopfball von der Linie, der Ball sprang aber an den Rücken von Wider hinter die Linie, wo ihn Torwart Meienberger zwar noch retten konnte, aber die berühmten paar Zentimeter zu spät. Gleich danach pfiff der Schiedsrichter zur Pause und die Gefühlslagen waren trotz 3:1-Führung für Tobel wie ausgetauscht, denn schon fast geschlagene Tägerwilen schöpfte neuen Mut. Zuvor hatte Tobel-Affeltrangen eine starke Halbzeit gezeigt und das Spiel dominiert. Qerfozi per Elfmeter, Inauen und Flück legten für die Gäste früh vor. Kurz vor dem Gegentreffer verpasste Tobel gar den vierten Treffer nur knapp, als Flücks Abschluss vom Torhüter an den Pfosten gelenkt wurde.

Erwartungsgemäss kam Tägerwilen offensiv aus der Pause und vergab den Anschlusstreffer gleich mehrmals. In der 62. Minute war er dann aber Tatsache, nach einem unnötigen Ballverlust im Spielaufbau konnte der freigespielte Al Naemi aus kurzer Distanz einschieben. Dies weckte nun die Stutz-Elf auf, doch sowohl Qerfozi als auch Inauen vergaben den vierten Treffer nur knapp. Das Unglück hatte aber bereits seinen Lauf genommen, beim 3:3 waren die Spieler aber machtlos. Wegmüller gewann einen Zweikampf gegen Al Naemi, plötzlich ertönte die Pfeife des Schiedsrichters. Warum er auf Elfmeter entschied, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Tägerwilen nahm das Geschenk an und erzielte den Ausgleichstreffer souverän. Den letzten Nagel in den Sarg schlugen sich die Tobler in der Nachspielzeit dann selbst. Ein blinder Rückpass zum Torwart ging schief, da Al Naemi noch immer am Strafraum stand. Der Stürmer liess bedankte sich artig und erzielte den Siegtreffer für seine Farben.

Nun heisst es, das positive aus der ersten Halbzeit mitzunehmen und aus den Fehlern der zweiten Halbzeit zu lernen. Die nächste Chance auf Punkte bietet sich den Hartenauern am Samstag beim Heimspiel gegen Eschenbach. Anpfiff auf der Breite ist um 18:00 Uhr.

Matchtelegramm:

Fc Tägerwilen – Fc Tobel-Affeltrangen 4:3 (1:3)

Tore: 3. Qerfozi 0:1, 7. Inauen 0:2, 19. Flück 0:3, 45. Wider (ET) 1:3, 62. Al Naemi 2:3, 70. Sadiku 3:3, 94. Al Naemi 4:3

FCT: Meienberger; Wegmüller, Rieser, Kramer; Lapcevic (55. Zweifel), Inauen, Wider (78. Heeb), S. Manz; Makia (44. Walther); Flück (46. N. Manz), Qerfozi

Der FCT ging davon aus, einen Sieg landen zu müssen, um überhaupt weiter im Abstiegskampf ernsthaft mitreden zu können. Der geforderte Sieg wurde dank einer überzeugenden Leistung geliefert, da aber auf den anderen Plätzen alles für den FCT lief, durfte am Ende sogar der Ligaerhalt bejubelt werden. 

Es war früh festzustellen, dass es für Abtwil-Engelburg lediglich ein Kehrausspiel war und nur die Gäste den Sieg unbedingt wollten. Trotzdem darf die Leistung des FCT nicht geschmälert werden, denn die Equipe war auf dem langen Platz von Anfang an bereit und dominierte die Zweikämpfe und das Geschehen auf dem Platz. Huser verpasste eine Pais-Hereingabe nur knapp und Inauen hämmerte den Ball aus kurzer Distanz über das Gehäuse. Die Tobler spielten munter nach vorne und liessen defensiv kaum etwas anbrennen, doch wie schon so häufig in den letzten Spielen fällt das Toreschiessen nicht gerade einfach. Dafür brauchte es dann Topscorer Flück, der lange verletzt war und auch angeschlagen ins Spiel stieg. Kurz vor dem Pausenpfiff führte Zweifel einen Einwurf schnell aus, Flück behauptete sich gegen den letzten Verteidiger und überwand den sichtlich überraschten Torhüter aus spitzem Winkel mit einem frechen Abschluss zum wichtigen 1:0. Der Zeitpunkt des Treffers war optimal, doch für einmal vergassen die Tobler dadurch die Pflichten. Nur 10 Sekunden nach Wiederanpfiff hatte das Heimteam nämlich die beste Gelegenheit der Begegnung. M. Gröli ging am zweiten Pfosten vergessen, doch er schob den Ball neben das Tor. 

Auch nach dem Pausentee blieb der FCT überlegen. Da aber der Umgang mit den Chancen weiter mehr als nur dürftig war, machte sich am Spielfeldrand langsam Unbehagen durch die Erfahrungen aus den letzten Spielen breit. Die Erlösung folgte in der 70. Minute: Obrist (der genau halb so alt ist wie Flück, dessen Sturmposten er übernahm) startete an der Mittellinie und schüttelte mit purer Entschlossenheit seine Gegenspieler ab. Im Strafraum konnte er nur noch mit einem Foulspiel gestoppt werden. Routinier Wagner übernahm die Verantwortung und hielt wie schon gegen Henau dem Druck stand. Nur wenig später kam es sogar noch besser für die Hartenauer: Nach einer Passstaffette zauberte Pais einen herrlichen Schnittstellenpass aus dem Fussgelenk. Obrist zog aufs Tor und wurde dort erneut umgemäht, doch der Schiedsrichter liess Vorteil laufen – zurecht, denn S. Manz holte sich den Ball zurück und Egger verwandelte ins lange Eck zum 3:0. Damit war die Messe endgültig gelesen, denn die Thurgauer verteidigten als Einheit konsequent und liessen im gesamten Spiel keinen gefährlichen Schuss aufs Tor zu. 

Nach Schlusspfiff kam die Kunde, Bischofszell verlor und auch Glarus nicht gewinnen konnte. Damit ist der Ligaerhalt nach einer komplizierten Saison Tatsache und Tobel-Affeltrangen darf für die vierte aufeinanderfolgende Spielzeit (und insgesamt siebte) in der 2. Liga planen. Das letzte Heimspiel kann also ganz ohne Druck genossen werden. Auf der Breite gastiert der Fc Flawil, der dank seinem Sieg am Pfingstmontag den FCT-Ligaerhalt sicherstellte, selber aber bereits als Absteiger feststeht. Anpfiff auf der Breite ist am Sonntag um 16:00 Uhr. Die Mannschaft wird alles daran setzen, der tollen Unterstützung während der gesamten Saison mit einer guten Leistung Rechnung zu tragen. 

Matchtelegramm:

Fc Abtwil-Engelburg – Fc Tobel-Affeltrangen 0:3 (0:1)

Tore: 45: Flück 0:1, 70. Wagner (P) 0:2, 74. Egger 0:3

FCT: Barberi; Artho (79. Wegmüller), Rieser, Wagner, Zweifel; Pais, Wider; Inauen (75. Lapcevic), Grauso (57. Egger), Huser (72. S. Manz); Flück (46. Obrist)