Sieg in der Rosenstadt
Der FCT dreht die Partie in Bischofszell und schlägt den bisher makellosen Gegner mit 3:2. Die Tobler drehten die hitzige und bis zum Schluss spannende Partie auf Augenhöhe dank zweier Treffer in der zweiten Halbzeit. Die Tore erzielten Huser, G. Makia und Flück.
Die Rollen vor dem Spiel waren eigentlich klar verteilt. Auf der einen Seite Co-Leader Bischofszell, mit 3 Siegen aus 3 Spielen, auf der anderen Seite Tobel-Affeltrangen mit nur einem Punkt. Dennoch schienen sich die Gäste pudelwohl zu fühlen, was vielleicht auch an den sehr ähnlichen Platzverhältnissen wie in Tobel lag. Denn “Dem Fussballclub an Sitter und Thur” scheint es trotz bester Voraussetzungen nicht zu gelingen, das Wasser der sich einlaufenden Flüsse an den Platz zu leiten – ein Umstand, den die Hartenauer aus heimischen Gegebenheiten aktuell sehr gut kennen. Die Tobler waren von Beginn weg brutal präsent und dominant in der Startphase, bereiteten den Gastgebern damit grosse Mühe. Obrist konnte nach einem E. Makia-Zuspiel alleine auf Torwart Spring ziehen, scheiterte aber an dessen Fussabwehr. Wenig später fand auch G. Makia nach tollem Dribbling nur die Handschuhe des Bischofszeller Schlussmanns. Nach einer Viertelstunde fiel dann der fällige Führungstreffer. S. Manz fing an der Mittellinie ein Zuspiel Eugsters ab und lancierte G. Makia. Der Stürmer blieb zuerst zwar hängen, gab aber nicht auf und konnte schliesslich einen Steckpass auf Huser spielen, welcher vor dem Tor cool blieb und das 0:1 erzielte. Bischofszell reagierte und versuchte nun mit der Brechstange ins Spiel zu finden, was ihnen auch gelang. Nach weiten Bällen auf den kopfballstarken Weber folgte konsequentes Nachsetzen, um dann die gefährlichen Standards zu erzwingen oder einen Elfmeter zu schinden – gleich reihenweise flogen die Rosenstädter durch den FCT-Strafraum. Aus dem Spiel heraus liess Tobel dennoch kaum etwas zu, doch Bischofszell kam zu einer Reihe von Eckbällen und Freistössen aus dem Halbfeld, bei denen sie ihre Qualitäten ausspielen konnten. Ein solcher Corner wurde in der 26. Minute am zweiten Pfosten von Neuhauser zum 1:1 eingenickt. Das Spiel beruhigte sich in der Folge etwas, doch in den letzten 5 Minuten vor der Halbzeit kamen die Gastgeber nochmals auf. Zuerst wurde ein Knellwolf-Tor wegen eines Foulspiels an Torwart Barberi völlig zurecht aberkannt, doch Tobel konnte sich nicht wirklich befreien. Ein weiterer Freistoss aus dem Halbfeld folgte, die Situation schien bereits geklärt, als Huser an den Ball kam – er wurde aber von hinten zurückgerissen und Eggenberger zog aus 20 Metern einfach mal ab. Der Ball schlug – nicht unhaltbar – in der flachen Ecke ein, zur Verwunderung des FCT blieb das Foulspiel an Huser ungeahndet. Da die letzte gefährliche Aktion von Wegmüller und Barberi geklärt wurde, schritten die Teams mit einem 2:1 in die Kabinen.
Ganz nach dem Motto “zusammen hinten liegen, zusammen Partie drehen” nahm Tobel die restlichen 45 Minuten in Angriff. Zur Pause schienen die FCB-Stimmbänder etwas erschöpft zu sein, denn, ich formuliere mal so: die stimmliche Unterstützung der Schiedsrichter-Entscheidungen wurde fortan in kleinerem Masse an die Mitwelt getragen. Auf dem Feld begegneten sich die Teams weiterhin auf Augenhöhe. Obrist unterband einen gefährlichen FCB-Konter im Stile eines Routiniers mit einem taktischen Foul an der Mittellinie. Den kurz ausgeführten Freistoss vertändelten Bischofszeller an N. Manz, der sogleich G. Makia hoch anspielte. Der Stürmer war nach einer gekonnten Brustannahme nicht mehr zu halten, umspielte den herauseilenden Spring und schob zum 2:2 ein. Die Zuschauer hatten kaum Zeit durchzuatmen, denn schon entwischte ein FCB-Spieler der aufgerückten Tobler Defensive und zog Richtung Tor. Im Strafraum stellte er sich gekonnt zwischen den Ball und dem ihn verfolgenden Loser, der den Kontakt nicht mehr verhindern konnte und so ein Foulspiel zog. Der Elfmeter wurde gegeben und die Bischofszeller hatten endlich ihr grosses Ziel erreicht. Provenzano – in der Vergangenheit schon öfters ein Peiniger unseres FCT – trat an und jagte das Leder ins Netz. Allerdings an die Oberkante des Gitternetzes statt dem Tornetz. Die Gandara-Elf nutzte das Momentum zum 2:3-Führungstreffer. Über links wurde der eben eingewechselte Flück freigespielt. Sein verdeckt abgegebener Flachschuss konnte von Torwart Spring nicht pariert werden, sehr zur Freude von Hausis Balkon-Ultras hinter dem Bischi-Tor. Die Gastgeber stemmten sich in der Folge gegen die erste Saisonniederlage, doch Eisenring und Loser schienen sich in der Halbzeit den “in der Luft”-Spezialbonus zurückgeholt zu haben, denn die Kopfballduelle wurden nun auf Seite des FCT gewonnen. So konnten die Flanken und Eckbälle nun konsequent verteidigt werden. Nachdem Loser kurz vor Ende aufgrund eines ultra-wichtigen taktischen Fouls die Gelb-Rote Karte sah, warf Bischofszell alles nach vorne. Tobel konnte mit vielen Räumen kontern, doch Lapcevic und Schmid scheiterten in jeweils ähnlichen Situationen aus spitzem Winkel alleine vor Torwart Spring. Als in der gefühlten 7. Minute der Nachspielzeit ein Kopfball Webers nur knapp am Pfosten vorbei strich, war der Sieg der Tobler eingetütet.
Nun folgt die Cuppartie und eine englische Woche für den Fc Tobel-Affeltrangen 1946. Im Achtelfinal des 2. Liga-Cups trifft man am Samstag, 14. September, 18:00 zuhause auf den Fc Montlingen. Bereits am Dienstag spielt die Gandara-Elf erneut zu Hause, dort gegen den Fc Bütschwil.
Matchtelegramm:
Fc Bischofszell – Fc Tobel-Affeltrangen 2:3 (2:1)
Tore: 15. Huser 0:1, 25. Neuhauser 1:1, 43. Eggenberger 2:1, 53. G. Makia 2:2, 66. Flück 2:3
FCT: Barberi; Wegmüller, Loser, Eisenring, S. Manz (62. Artho); Huser (72. Lapcevic), E. Makia, N. Manz, Inauen (46. Zweifel); Obrist (62. Flück), G. Makia (86. Schmid)