Matchbericht FC Wil 1900 vs. 1. Mannschaft

Matchbericht FC Wil 1900 vs. 1. Mannschaft

Die Heeb-Elf schlägt den Fc Wil auswärts mit 4:0. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, die dank zwei Eckballtoren in einer glücklichen 2:0-Führung für die Gäste endete, hatten die Wiler im zweiten Umgang nicht mehr viel entgegenzusetzen. Eisenring dominierte das Spielfeld in Punkto Zweikämpfen und mit zwei Kopfballtreffern, Lapcevic steuerte gleich 4 Assists bei.

Zu den Bildern…

FC Tobel
Alles in Butter auf dem Kutter – Wider zeigts an: 4:0 in Wil

Eine komplizierte Spielvorbereitung des FCT mündete darin, dass Barberi aufgrund schlechter Packfähigkeiten mit Tape zusammengeklebten Stollenschuhen (bei gefühlt 30 Grad) im Tor stand. Die wiffen Wiler spürten das etwas lethargische Aufbauspiel des FCT (heute mal ohne R. Manz, Hollenstein, Rieser und Wagner) und kamen mit frühem Pressing gut in die Begegnung. So gab es gleich auf beiden Seiten eine Topchance: Barberi (mit suboptimalem Schuhwerk, siehe vorne) liess sich zu einem kleinen Dribbling im 5-Meterraum hinreissen – das funktionierte gerade noch so, der folgende Abschlag unter Druck geriet aber einem Wiler in die Füsse, dessen Abschluss aus 25 Metern aber wieder dem Torwart in die Arme gespielt wurde. Auf der anderen Seite entwischte der wirblige Flück den Hünen in der FCW-Verteidigung, scheiterte aber am Torwart.

Flück kann im 1vs1 nicht reüssieren – starke Parade des niederländisch angehauchten Keepers

Die frühe Führung gelangt dann aber trotz gutem und engagiertem Start nicht dem Heimteam, sondern den Gästen. Ein Lapcevic-Corner wurde abgewehrt, fiel dann aber vor die Füsse von Kramer (den Coach Heeb in weiser Umsicht vor 20 Sekunden eben noch nach vorne beordert hatte). Dieser nahm den Ball mit der Brust an und versorgte in Volley in der unteren Ecke zum 1:0.

Kramer (rechts)  zieht ab – der Ball schlägt ein

Nicht lange dauerte es bis zum nächsten Eckball – und dem nächsten Treffer: Lapcevic fand mit seiner perfekten Hereingabe den Kopf von Jan «Eisengrind» Eisenring, der mit ansehnlicher Rückwärts-Kopfballtechnik auf 2:0 stellte.

Eisengrind: ungedeckt und souverän netzt er ein. Was macht Loser da? Steigt er zum Kopfball oder jubelt er schon?

Die Wiler waren ob des unglücklichen Rückstandes ziemlich geschockt. So hatte Tobel eine Phase, in der sie sogar noch hätten nachlegen können. Das wäre dann dem guten aber etwas zu viel gewesen, die beste Gelegenheit vergab Flück – den Torhüter bereits umspielt, konnte er nicht mehr genügend Druck hinter den Ball bringen und traf nur das Aussennetz.

Kein Treffer: Der bereits geschlagene Torhüter kann den Ball ans Aussennetz pusten

Die Partie war nun sehr ausgeglichen, bis zur Pause konnten dann die Gastgeber noch zwei gute Möglichkeiten verzeichnen. Ein Freistoss aus dem Halbfeld schien Beute von Torwart Barberi zu werden – mittlerweile durch Di Bella übrigens mit normalen Schuhen versorgt und damit auch fähig, den Ball normal aus der Gefahrenzone zu spedieren, das Samstags-Verkehrschaos in Wil lässt grüssen. Zurück zum Freistoss: Barberi wurde attackiert, der Ball flog ins Tor, aufgrund einer Torhüterbehinderung wurde der Treffer aber aberkannt. Kurz vor der Pause brach dann Captain Widmer, der gefährlichste Fc-Wil-Spieler, durch. Doch Barberi konnte im 1 gegen 1 mit einer reaktionsschnellen Fussabwehr parieren und hielt damit die Führung fest. Für den Rest des Spiels tat sich Widmer als Gegenspieler des überragend agierenden Eisenring sehr schwer.

Ménage a trois: Widmer (weiss) und Barberi prallen zusammen, Eisenring fällt unsanft auf den Rücken

Coach Heeb war zur Halbzeit mit dem Spiel seiner Mannschaft keineswegs zufrieden und schwor die Truppe darauf ein, im zweiten Umgang praktisch alles besser zu machen. So viel vorneweg: dies konnte die Mannschaft umsetzen, der FCT war im zweiten Umgang die klar dominierende Mannschaft. Die Wiler hatten nun keinen Zugriff mehr aufs Spiel und konnten sich auch keine echte Torchancen mehr herausspielen – zwei Steilpässe, die von Barberi abgelaufen wurden, waren die einzigen Aufreger. Das 3:0 in der 56. Minute kam daher schon einer Art Genickbruch gleich. Lapcevic brachte den Ball akrobatisch, aber Punktgenau zur Mitte – Flück bewahrte kühlen Kopf und versorgte das Leder souverän.

Ebenfalls überragend: Lapcevic brachte vier Vorlagen, hier der Assist zum dritten Treffer (eigentlich glaubte ich, es wäre eine flache Hereingabe gewesen, doch die Bilder sagen etwas anderes. Kann mich nicht mehr genau erinnern, vielleicht ist dieses Bild auch ein bisschen Fake News)
Diebische Freude: Flück freut sich über seinen Treffer (oben) und bedankt sich dann beim Vorlagengeber Lapcevic (unten)

Chancen zum Führungsausbau wären für den FCT weiterhin genügend vorhanden gewesen: Kramers Solo schwankte zwischen Weltklasse (Zidane-Roulette gegen 2 Gegenspieler) und Kreisliga (Abschluss ins Kraut), Di Bella vertändelte einmal den Ball, als er alleine aufs Tor hätte ziehen können und wurde dann bei seinem zweiten Versuch aus Tobler Sicht vermutlich regelwidrig von den Beinen geholt – der Schiedsrichter beurteilte die Situation aber anders.

Schade Schokolade 1: Di Bella verliert im letzten Moment die Kontrolle über den Ball, der Schlussmann stiehlt ihm den Sack vom Fuss
Schade Schokolade 2: Di Bella wird auf dem Weg zum Tor gestoppt. Klar zu erkennen, dass es seiner Meinung nach ein Foul war. Haziraj ist sich keiner Schuld bewusst, der Schiedsrichter liess weiterlaufen

Dass es trotzdem noch mit 4:0 endete, dafür war dann Eisenring persönlich besorgt. Eine geniale Flanke Lapcevics versorgte der mitgelaufene Puncher natürlich mittels Eisengrinds in den Netzmaschen. Dass defensiv nichts mehr passierte, lag auch immer wieder am starken 17-jährigen Kämpf, der in der Innenverteidigung eine erneut sehr starke Visitenkarte abgab.

Eiskalt, Eisenhart und die Postur vom Rind – Das ist unser Jean Eisengrind!

Matchtelegramm:

Fc Wil – Fc Tobel-Affeltrangen            0:4 (0:2)

Tore: 8. Kramer 0:1, 12. Eisenring 0:2, 56. Flück 0:3, 71. Eisenring 0:4

FCT: Barberi; Kämpf, N. Manz, Loser; Lapcevic, Eisenring, Castellana (75. Tadic), Kramer; Wider (80. Rocheteau), Egger (65. Bachmann); Flück (70. Di Bella)

Rosen sind Rot, Veilchen sind blau – triffst du auf ihn, ist dein Tag zur Sau.
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