Dank eines Last-Minute-Treffers von Kramer gewinnt die 1. Mannschaft in Glarus mit 2:3. Das Team zeigte erneut einen unbändigen Siegeswillen und liess sich von diversen Rückschlagen nicht aus der Bahn bringen. Überragend war der Auftritt von R. Manz, der an allen drei Treffern direkt beteiligt war.

Coach Heeb ist momentan nicht zu beneiden, aufgrund weiterer Absenzen muss er jede Woche kreative Lösungen finden, um eine schlagkräftige Mannschaft aufs Feld zu bringen. Dank dem tieferen Kader als in der letzten Saison war aber das gesamte Team davon überzeugt, auch in Glarus um den Sieg spielen zu können.
Das Stilmittel der Glarner wurde schon früh klar: schnelles Umschaltspiel mit weiten Bällen auf die wirbligen Offensivkräfte, um so auf dem grossen Platz Nadelstiche zu setzen. Besonders der pfeilschnelle Reshani sollte den FCT einige Male vor Probleme stellen. Bereits mit dem ersten Angriff erzielte der Gastgeber das 1:0, Dovicak genoss zu viele Freiheiten und schloss aus 20 Metern mit einem satten Schuss in die tiefe Ecke ab. Die Tobler liessen sich davon aber nicht beeindrucken und übernahmen für den Rest der ersten Halbzeit das Spieldiktat. Immer wieder liess man geschickt den Ball laufen, so auch in der 18. Minute. Wie an der Schnur gezogen spielten sich N. Manz, Lapcevic und Wagner durchs Mittelfeld der Glarner. Letzterer schickte Wider auf die Reihe, der an der Grundlinie unverkennbar zwei Verteidiger stehen liess und dann für R. Manz ablegte. Der Mittelfeldmotor traf mit seinem schwachen Fuss ins Lattenkreuz zum 1:1. Der FCT drückte weiter und wurde nach einer halben Stunde dafür belohnt: Die Glarner bekundeten Probleme in der Zuordnung, was R. Manz zu einem Flügellauf inspirierte. Es blieb keine Zeit, sich über die sehr dürftige Gegenwehr des Abwehrspielers zu wundern, denn R. Manz nutzte die Chance und flankte zur Mitte, wo Zweifel heranbrauste und das 2:1 erschienbeinte. Während der FCT weitere Möglichkeiten durch Zweifel und Manz liegen liess, konnte auch Glarus die wenigen Konterchancen nicht effizient ausnutzen.

Der Fc Glarus kam stark aus der Kabine und Tobel fand zu Beginn der zweiten Halbzeit nur wenig Zugriff aufs Spiel. Barberi musste zwei Mal in Extremis gegen heranbrausende Glarner retten. Nachdem dieses erneute Startfurioso überwunden war, normalisierte sich das Spiel wieder – doch der FCT konnte über den gesamten Zweiten Umgang hinweg nicht mehr an die Souveränität der ersten 45 Minuten anknüpfen. Gerade als die Begegnung langsam abzuflachen schien und die Zuschauer sich eher den Mobiltelefonen zuwandten, sollte die Schlussviertelstunde nochmals einiges an Feuer bieten. Rieser verletzte sich bei einem Angriff am Fuss, was die Gastgeber zu einem Konter nutzten, doch der Stürmer schob aus bester Position kläglich am Tor des FCT vorbei. Gleich darauf hätte Tobel nach einer Hereingabe Lapcevics das 3:1 erzielen müssen, doch alle Strafraumspieler grätschten an der Hereingabe vorbei. Da Rieser nicht mehr mittun konnte, waren die Hartenauer zu Umstellungen in der Defensive gezwungen – ein Umstand, den die Glarner sogleich auszunutzen wussten. Reshani dribbelte sich durch die Hintermannschaft und zog so alle Gegenspieler auf sich, um dann im letzten Moment perfekt für den freistehenden Pozzy aufzulegen. Dieser hätte am Strafraumrand den Ball annehmen und alleine aufs Tor ziehen können, doch er entschied sich überraschenderweise für einen Direktschuss. Warum er dies tat? Das Resultat spricht für sich: Mit einem herrlichen Schlenzer ins Lattenkreuz markierte er nämlich das 2:2. Der FCT gab sich aber nicht auf und zeigte Moral: gleich mehrmals stellten sie die Glarner mit geschickten Steilpässen vor Probleme. Nachdem zwei Situationen durch den FCG-Schlussmann in letzter Sekunde vereitelt werden konnten, lancierte R. Manz in der 90. Minute ein letztes Mal Kramer. Dieser war kurz vor dem herauseilenden Schlussmann am Ball und chippte ihn aus vollem Lauf über den Torhüter zum 2:3-Siegtreffer.

Nachdem die Mägen im Anschluss an das Spiel beim ortsansässigen Gault-Millaut-Restaurant gestärkt wurden, wird sich die Personalsituation auf nächste Woche hoffentlich entschärfen. Tobel gastiert beim Fc Flawil, der wie jedes Jahr zu den Aufstiegsfavoriten zählt. Sofern Corona ein Spiel zulässt ist der Anpfiff um 17:00 Uhr auf der Schützenwiese in Flawil.

Zitat des Tages – Lars Meienberger: «Ich han kei Ahnig was ich 40 Minute lang für üebige söll mache»

Matchtelegramm:

Fc Glarus – Fc Tobel-Affeltrangen 1946 2:3 (1:2)

Tore: 4. Dovicak 1:0, 18. R. Manz 1:1, 30. Zweifel 1:2, 77. Pozzy 2:2, 90. Kramer 2:3

FCT: Barberi; Fasel, Rieser (75. Widmer), N. Manz; Lapcevic (85. Sabatino), Marti (46. Castellana), Wagner, Zweifel; R. Manz, Kramer; Wider (82. Egger)