Tobel verliert das Spitzenspiel gegen Herisau zu hoch mit 1:5. Die Zuschauer sahen ein offenes, gutes und lange Zeit sehr ausgeglichenes Spiel. In der Schlussphase nutzte der Fc Herisau sein starkes Umschaltspiel aus, um das deutliche Resultat zu erreichen.

Die Personalsituation für Heeb entspannt sich momentan nicht, neben den bereits verletzten Hollenstein und Di Bella musste der Tobel-Coach diese Woche auch auf Wagner, Eisenring, Barberi und Rogg verzichten. Abtasten war keine Option für die beiden Teams, denn bereits in der 2. Minute entwischte Zweifel – von Flück perfekt bedient – und markierte das 1:0. Nur kurz darauf liess Herisau den Ausgleich folgen – nach einer herrlichen Kombination versenkte der Stürmer in klassischer Billard-Manier die Kugel im Netz. Der tolle Angriff hätte einen schöneren Abschluss verdient gehabt. Die Zuschauer bekamen kaum Luft zum durchschnaufen, denn schon wieder zündeten die Tobler einen Angriff: Zweifels flache Hereingabe erreichte Flück, dessen Abschluss vom Torhüter an den Pfosten gelenkt wurde und dann auf (oder hinter?) der Linie geklärt wurde – schade, dass die Torlinienkamera des FCT weiterhin am Flughafenzoll festgehalten wird, denn dies hätte durchaus das 2:1 sein können. Beide Teams spielten engagiert nach vorne, doch die Defensivreihen liessen nun nur noch wenig zu – bis kurz vor der Pause Yildrim in die Tiefe geschickt wurde, sich gegen zwei Tobler technisch hochstehend behauptete und dann den 1:2-Führungstreffer markierte.

Die Hartenauer wussten, dass in diesem Spiel weiter alles möglich war. Wie im ersten Umgang bot sich den Fans auch nach der Pause Spektakel, noch vor der 60. Minute ereigneten sich die folgenden Szenen:

• Nach einem Foul im Strafraum bekam der Fc Herisau einen Elfmeter zugesprochen. Torwart Meienberger kratzte den Ball jedoch aus der tiefen Ecke und hielt die Tobler im Spiel.
• Flück umspielte den Schlussmann und hätte ins leere Tor einschieben können, wurde aber vom Verteidiger von hinten sonnenklar umgemäht – zum Entsetzen aller liess der Unparteiische weiterlaufen – der Ball rollte zu Wider, den ihn aber nicht über die Linie stochern konnte. Der Elfmeter müsste gepfiffen werden, über eine rote Karte hätten sich die Appenzeller ebenfalls nicht beklagen können.
• Der starke R. Manz wird im Strafraum gelegt – Elfmeter für Tobel. Flück lief an und hämmert das Leder über die Querlatte.
• Nach einer perfekten Flanke kann Wider im Fünfmeterraum den Ball annehmen und einschieben – dachte man. Nach der gelungenen Ballannahme trifft der Tobler das Spielgerät nicht richtig und vergibt somit das lang ersehnte und fällige 2:2.

Von diesen turbulenten Minuten erholte sich der Fc Herisau besser. Mehr offensive Wechselmöglichkeiten von der Bank brachte nochmals frischen Wind ins Spiel der Gäste, wohingegen Heeb offensiv kaum Möglichkeiten zur Veränderung besass. Trotzdem ging dem 3:1 ein Fehler des FCT voraus – nach einem Ballverlust in der Verteidigung nutzten die Herisauer die Räume gekonnt aus und entschieden dieses Spiel. Tobel warf nun alles nach vorne und der FCH konnte die individuelle Klasse der Spieler zur Schau stellen – das 4:1 war ein an der Schnur ausgespielter Konter, das 5:1 ein Sonntagsschuss aus 20 Metern.

Der FCT muss nun nach vorne schauen, es folgen gleich drei Auswärtsspiele – das erste findet am Samstag, 24.10., um 17:00 in Glarus statt.

Fc Tobel-Affeltrangen 1946 – Fc Herisau 1:5 (1:2)

Tore: 2. Zweifel 1:0, 8. Ehrbar 1:1, 40. Yildrim 1:2, 72. Yildrim 1:3, 80. Loprete 1:4, 84. Kurzbauer 1:5

FCT: Meienberger; Loser, Rieser, N. Manz; Lapcevic, R. Manz, Fasel, Lapcevic; Kramer, Wider; Flück

Eingewechselt: Marti, Widmer, Castellana, Egger