Offensivfeuerwerk bringt Derbysieg Die 1. Manschaft besiegt im Derby Münchwilen mit 6:2. Die Gäste konnten die spielfreudige Offensive des FCT über 90 Minuten kaum je kontrollieren, bei nasskaltem Wetter boten die beiden Team den Zuschauern besonders in der ersten Halbzeit ein regelrechtes Spektakel mit toll herausgespielten Toren. Durch den dritten Sieg in Serie überholt die Spescha-Elf den Gegner und rangiert neu auf dem 5. Tabellenplatz. Beide Mannschaften legten von Beginn weg den Vorwärtsgang ein und spielten mutigen, offensiven Fussball. Obwohl Tobel spielerisches Übergewicht zu haben schien, schlugen die Gäste zuerst zu. Veliu versenkte einen Freistoss aus ordentlicher Distanz über die Mauer hinweg sehenswert direkt in die Maschen, der eine Flanke erwartende Barberi konnte das Gegentor nicht mehr verhindern. Tobel spielte unbeirrt weiter, kombinierte ballsicher und zog so Spielzüge auf, denen der FCM defensiv nichts entgegenzusetzen hatte. Dementsprechend fiel nur 5 Minuten nach dem Führungstor der Ausgleichstreffer. Wagner lancierte Bachmann in der sagenumworbenen Schnittstelle und der Tobler Stürmer legte zurück an den Sechzehnerrand, wo Grauso den Ball uneigennützig für den besser postierten Hollenstein passieren liess. Der Mittelfeldmotor traf in seinem ersten Spiel nach überstandener Verletzung trocken in die untere Ecke zum 1:1. Nun überschlugen sich die Ereignisse regelrecht. Münchwilen bekam einen Handselfmeter zugesprochen, nachdem Loser der Ball aus einem Meter Entfernung an den Arm geschossen wurde. Aus Sicht der Hartenauer eine sicherlich sehr harte Entscheidung und ein weiteres Indiz dafür, dass die unsägliche Handsregel unklar ist und nach Klärung bedarf. Veliu trat an, doch Barberi parierte den zu unplatzierten Versuch. Es kam gleich noch besser. Nach mehreren Hackenpässen im Zentrum wurde Lapcevic über rechts lanciert. Flache Hereingabe – Rogg stürmt heran, scheitert aber am Torwart – Bachmann verwertet den Abpraller per Kopf zum Führungstreffer. Der FCT spielte weiter attraktiven Fussball, besonders Lapcevic fand immer wieder Räume vor und überforderte seinen Gegenspieler ein ums andere Mal. Auch Münchwilen kam zu Chancen – in der 28. Minute scheiterte ein Spieler aus spitzem Winkel am Tobler Schlussmann. Sogleich wurde der Gegenangriff über Eisenring eingeleitet und dann folgte eine bekannte Szene. Lapcevic über rechts, seine flache Hereingabe verwertet der durchgelaufene Grauso am ersten Pfosten zum 3:1. «Same, same but different» nur wenig später: Haslers Hereingabe verwertet Veliu via Pfosten zum Anschlusstreffer. Trotz weiteren guten Gelegenheiten – einen Abschluss Hollensteins parierte der FCM-Torwart sehenswert, Lapcevic Geschoss flog über die Querlatte – schritten die Teams mit einem 3:2 in die Kabinen.

Die zweite Halbzeit knüpfte zuerst nahtlos an die Highlights der ersten an, wobei Tobel dieses Mal den Start verschlief und Münchwilen gleich loslegte wie die Feuerwehr. Mujkanovic tauchte direkt nach Anpfiff alleine vor dem Tor auf, chippte den Ball über Barberi hinweg aber an den Pfosten. Gleich darauf düpierte Pozhari die schläfrigen Tobler, auch er konnte gemeinsam mit Hasler aufs Tor ziehen. Uneigennützig entschied er sich für den Querpass, der jedoch misslang. Dann aber wähnten sich die Zuschauer wohl im Film «und täglich grüsst das Murmeltier», denn erneut fand Lapcevic viel Raum auf seiner Seite vor. Der serbische Lieferdienst in Gelb-Schwarz erfüllte auch dieses Mal die Erwartungen und platzierte eine Punktgenaue Hereingabe, die Rogg souverän zum 4:2 verwertete – 5 Sterne-Bewertung auf assists.ch und flache-flanken.ch für den Tobler Aussenläufer. Dabei waren noch nicht einmal 3 Minuten im zweiten Umgang gespielt. Als 10 Minuten später erneut Rogg – von Hollenstein perfekt angespielt – eiskalt das 5:2 erzielte, war die Begegnung auf der Breite entschieden. Nach dieser einstündigen Highlight-Show folgte nun eine klassische Kackpartie. Die Hartenauer stellten einen Gang zurück und auch Münchwilen hatte sich wohl bereits mit der Niederlage abgefunden. So konnten sich die Fans getrost der Bewirtung und dem Essen im Hüttli stellen, während die Spieler die letzten 30 Minuten von der Uhr verstreichen liessen. Der souveräne Schiedsrichter verteilte für das eine oder andere harte Foul noch ein paar gelbe Karte und hielt das Spiel so in geregelten Bahnen. Praktisch mit dem Schlusspfiff setzte sich Grauso noch einmal auf durch, seine Flanke verwertete Di Bella mit links zum 6:2-Endstand.

Nächsten Samstag folgt sogleich das nächste Derby, wenn Tobel in Aadorf gastiert. Die Ausgangslage ist indes fast dieselbe – Aadorf liegt 3 Punkten vor den Toblern, mit einem Sieg könnte man den Gegner also überholen. Anpfiff ist um 17:00.

Matchtelegramm: Fc Tobel-Affeltrangen – Fc Münchwilen 6:2 (3:2) Tore: 7. Veliu 0:1, 12. Hollenstein 1:1, 17. Bachmann 2:1, 28. Grauso 3:1, 32. Veliu 3:2, 48. Rogg 4:2, 61. Rogg 5:2, 90. Di Bella 6:2

FCT: Barberi; Marti (60. Widmer), Rieser, Loser; Lapcevic (70. Bertschinger), Hollenstein (77. Di Bella), Eisenring (77. Hagenbüchli), Wagner; Grauso; Rogg (70. Misimi), Bachmann (62. Castellana)