Matchbericht SC Aadorf vs. 1. Mannschaft

Matchbericht SC Aadorf vs. 1. Mannschaft

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Tobel entledigt sich aller Abstiegssorgen

Zum Traumtor geht es hier!

Bei heissen Temperaturen sichert sich die 1. Mannschaft mit etwas Glück, dank einer guten zweiten Halbzeit und dank einem Tor des Formats Weltklasse auch den zweiten Derbysieg der Saison und damit den definitiven Klassenerhalt.

Die Voraussetzungen für das letzte und einzige Derby der Rückrunde konnten kaum besser sein: wunderbares Wetter, perfekte Platzverhältnisse und zahlreich mitgereiste Fans. Dementsprechend positiv war auch die Stimmung in der Kabine. Der von Coach Eisenhut vorgegebene Matchplan war klar: Durch frühes Pressing sollte der in den letzten Spielen bescheiden auftretende Gegner direkt unter Druck gesetzt werden. Mit viel Ballbesitz und einfachem Kombinationsspiel wollten die Tobler umgehend an die gute zweite Hälfte aus dem letzten Spiel anknüpfen. Es kam jedoch etwas anders. Die Aadorfer kamen nach dem verzögerten Anpfiff sichtlich besser ins Spiel und übernahmen von Beginn weg das Spieldiktat. Es war der SCA, welcher ein sehr hohes Pressing aufzog und mit zielstrebigem Spiel nach vorne die Spitze suchte. Den Toblern fehlte in dieser Phase in jeder Zone der Zugriff auf das Spiel. Die Quittung folgte in der 14. Minute: Der agile Egli spurtete über die gesamte Platzhälfte der Tobler und schob den Ball am machtlosen Meienberger vorbei zum verdienten 1:0. Aus dem Nichts kamen die Tobler nach einem Raketenabschlag von Meienberger zu einer grossen Ausgleichschance. Das etwa 50 Meter hohe, 154 km/h schnelle und kilometerweite Geschoss Meienbergers landete bei Holenstein, welcher plötzlich frei vor dem Tor stand. Er musste sich aber im Duell mit Bitzer (noch) als Verlierer geschlagen geben.

Der Rest der ersten Hälfte ist schnell erzählt: Die Aadorfer rannten an, vergaben einige gute Torchancen und so ging es mit einem 1:0 in die Pause. Das einzig Positive an der ersten Halbzeit aus Sicht der Tobler war das Resultat. Trotz des verkorksten ersten Abschnitts war man mit etwas Glück nur um eine Länge im Hintertreffen. Es galt sich mit Kampf und Wille in das Spiel zu kämpfen, um mindestens einen Punkt mit nach Tobel zu nehmen und so den definitiven Klassenerhalt sicherzustellen.

Was in der 51. Minute geschah, lässt das Herz eines jeden Fussballfans in unermessliche Höhen schlagen und geht in die Geschichtsbücher des FC Tobel-Affeltrangen ein. Hagenbüchli und Bachmann kombinierten sich ansehnlich über die linke Seite. Die Hereingabe Hagenbüchlis fand keinen Abnehmer und landete auf der anderen Seite bei Flück. Dessen Rückpass flankte Schwarz direkt zurück in die Box. Holenstein mimte den Bale und Ronaldo, setze zum Fallrückzieher an, sprang etwa so hoch wie Blanka Vlasic, traf den Ball perfekt und zimmerte ihn unter die Latte. Die Reaktion Bitzers beschränkte sich dieses Mal auf einen herunterklappenden Kiefer. Selten passte ein Zitat von Sascha Rufer so perfekt ins Bild: „Liebe Fussballgötter, DANKA, dass ich dieses Tor erleben durfte.“ Die Zuschauer beider Parteien waren aus dem Häuschen, durch die Lautsprecher dröhnte Halleluja und Andi Hollenstein setzte beim Jubel zu einem doppelten Zukahara gestreckt an. (Okay der Teil ab dem Ruferzitat ist zum Teil etwas übertrieben, den ersten Teil könnt ihr im Video bestaunen.)

Dieses Tor schien die Tobler Mannschaft zu beflügeln. Plötzlich liefen die Kombinationen flüssiger, man kam besser in die Zweikämpfe und erhielt mehr Zugriff zum Spiel. In der 61. Minute schickte Holenstein (wieder er) Lapcevic mustergültig auf die Reise. Der Tobler Stürmer zog auf das gegnerische Gehäuse los und drosch den Ball in die Maschen. 1:2, Spiel gedreht. In der Folge drängte der SCA mit offenem Visier auf den Ausgleich. Die Tobler Hintermannschaft hatte aber ebenfalls aus der ersten Hälfte gelernt und fing die meisten Angriffe der Aadorfer ab. Gelang einmal der Durchbruch der Weissblauen, stand da im Tobler Tor noch ein sehr wacher und präsenter Meienberger, der den abwesenden Barberi mustergültig ersetzte. Der FCT fand nun viel Platz zum Kontern vor. Sie schafften es aber nicht, mit dem 1:3 den Sack zuzumachen. Hagenbüchli verliessen nach einem Sturmlauf in typischer Manier kurz vor dem Abschluss die Kräfte, sodass er den Ball nur noch in die Hände von Bitzer schaufeln konnte, Di Bella traf vor dem offenen Tor nur den Innenpfosten und die Hereingabe von Misimi flutschte an Freund und Feind vorbei. Die fast zehnminütige Nachspielzeit machte dem Derby dann noch alle Ehren. Nettigkeiten wurden ausgetauscht, Schwarz verwechselte Aadorf kurzzeitig mit Hollywood und der gute Schiedsrichter sah sich gezwungen, hüben wie drüben gelbe Kartons zu verteilen. Nach dem Schlusspfiff konnte man sich fragen, was wäre gewesen, wenn die Aadorfer in Halbzeit eins höher in Führung gegangen wären? Was wäre gewesen, wenn Holenstein diesen Screamer nicht ausgepackt hätte? Was wäre gewesen, wenn der Ball eckig gewesen wäre? Wäre wäre Fahrradkette, der zweite Derbysieg der Saison ist im Trockenen und der Ligaerhalt definitiv geschafft.

Matchtelegramm:
SC Aadorf – FC Tobel-Affeltrangen 1:2 (1:0)
Tore: 14. Egli (1:0), 49. Holenstein (1:1), 61. Lapcevic (1:2)

FC Tobel: Meienberger; Loser (30. Schwarz), Eisenring, Widmer (78. Marti), Wagner; Holenstein, Vetter; Bachmann (75. Fischer), Misimi (30. Hagenbüchli), Flück (65. Misimi); Lapcevic (80. Di Bella)

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