Nie in die Partie gefunden

Nie in die Partie gefunden

Der FC Tobel-Affeltrangen verabschiedet sich mit einem Negativerlebnis in die Winterpause. Beim vormaligen Tabellenletzten FC Herisau sind die Hinterthurgauer im 2.-Liga-Nachtragsspiel die schlechtere Mannschaft und verlieren 1:2.
Domenico Esposito, Trainer des FC Tobel-Affeltrangen, war froh, dass in Herisau gespielt und die Hinrunde komplettiert werden konnte. Dies erstaunte aus zweierlei Gründen: Einerseits hatte seine Mannschaft den überwiegend starken Fussball-Herbst mit einer Niederlage bei Abstiegskandidat Herisau abgeschlossen, andererseits waren die Hinterthurgauer mit dem Herisauer Kunstrasen nicht zurechtgekommen. Zu viele Pässe fanden keinen Abnehmer und die meisten Flanken landeten direkt in den Händen von Herisaus Goalie Stefan Gysi. Esposito wählte nach Spielschluss deutliche Worte, sprach von einer «Katastrophe», einem «Fehlpass-Festival», und ergänzte: «Auf diese Art und Weise zu verlieren ist bitter. Wir haben nie ins Spiel gefunden. Der Gegner hat das clever ausgenutzt.»
Tobel trifft Latte, Herisau das Tor
Einen Grund für den fehlenden Rhythmus im Spiel der Gäste sah Esposito im Kunstrasen. Seine Mannschaft hatte im Vorfeld nie auf einer Plastikunterlage trainiert, geschweige denn ein Meisterschaftsspiel bestritten. Ganz anders die Herisauer, denen die künstliche Unterlage zu behagen scheint. Während die Appenzeller in ihrem eigentlichen Stadion, dem Ebnet, während der ganzen Hinrunde kein einziges Spiel gewannen, gestalteten sie die beiden Auftritte auf dem Kreckel-Kunstrasen erfolgreich und hatten vier Tage vor Tobel-Affeltrangen schon Wattwil-Bunt besiegt. Die Herisauer entschieden sich, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, für eine harte Gangart und kauften dem Aufsteiger aus dem Hinterthurgau somit den Schneid ab. Inder ersten Halbzeit verlief das Spiel noch ausgeglichen und Torchancen hatten Seltenheitswert. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste durch José Pereira Pires, ihrem auffälligsten Mann, zwar zu einem Lattenschuss, trotzdem zeichnete sich der Führungstreffer auf der anderen Seite ab. Für diesen brauchte Herisau allerdings einen Foulpenalty, den Dejan Gavrilovic sicher verwertete.
Anschlusstreffer kommt zu spät
Auf eine Reaktion der Gäste warteten die mitgereisten Anhänger vergebens. So war es eine Frage der Zeit, bis Herisau den zweiten Treffer erzielen und die Partie vorzeitig entscheiden würde. Zehn Minuten vor dem Ende war es so weit. Eine einfache Körpertäuschung Damiano Grillos genügte, um mit viel Zug in den Tobler Strafraum eindringen zu können. Via Innenpfosten fand der Ball den Weg in die Maschen. Auch danach blieb eine Reaktion der Gäste aus – und trotzdem resultierte für sie noch der Anschlusstreffer. Pires setzt sich gegen mehrere Gegenspieler durch und verkürzte zum 1:2. Da zu diesem Zeitpunkt bereits die zweite Minute der Nachspielzeit lief, war dieses Tor nur noch Resultatkosmetik und nicht mehr der Beginn einer späten Aufholjagd. Das erste Unentschieden der Saison wurde nicht mehr Tatsache. Eine Punkteteilung wäre aber auch eine zu harte Strafe gewesen für die Herisauer, welche die Rote Laterne an Abtwil-Engelburg übergaben und sich wieder berechtigte Hoffnungen auf den Ligaerhalt machen dürfen.
Vor Wil und Uzwil
Für Tobel-Affeltrangen war es ein schwacher Schlusspunkt hinter eine starke Hinrunde. Die Hinterthurgauer überwintern auf Platz vier und sehen stärkereingestufte Mannschaften wie die U20 des FC Wil oder den FC Uzwil im Rückspiegel.
Herisau – Tobel-Affeltrangen 2:1 (0:0)
Kreckel – 70 Zuschauer – Sr. Muniain.
Tore: 54. Gavrilovic (Foulpenalty) 1:0. 80. Grillo 2:0. 92. Pereira 2:1.
Herisau: Gysi; Samuel Looser, Keller, Riedler, Spolidoro; Schoch (68. Caliano), Höhener (82. Steiger), Dominik Looser (62. Rekece), Grillo; Widmer, Gavrilovic.
Tobel-Affeltrangen: Markus Schmid; Rieser, Pfister, Böhi, Oertig; Wagner, Jungblut (75. Kistler), Roland Schmid; Dzezair Sacipi (62. Menderes Sacipi); Pereira, Strebel (57. Bachmann).
Verwarnungen: 10. Riedler (Foul). 16. Keller (Foul). 16. Höhener (Unsportlichkeit).
44. Wagner (Unsportlichkeit). 60. Roland Schmid (Foul).

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