Sportchef Roger Kernen mit seinem Fazit zur Vorrunde 2016/17

 

Allgemein:

Roger wie siehst du die vergangene Herbstrunde im Allgemeinen?

Ich ziehe über den gesamten Verein eine durchwegs positive Zwischenbilanz im Bereich „Sport“. Wir sind im Kollektiv auf einem konstant hohen Niveau unterwegs.

Nichts desto trotz haben umliegende Vereine (insbesondere dem FC Wängi und dem FC Weinfelden-Bürglen) in der Juniorenarbeit aufgeschlossen bzw. vorgelegt. Wir dürfen uns also nicht auf den Lorbeeren ausruhen sondern müssen unserer Mission „Regional haben wir die attraktivste und erfolgreichste Juniorenförderung im Breitensport“ treu bleiben. Dies haben unsere Junioren diesen Herbst eindrücklich unter Beweis gestellt (siehe Fazit von Florian Holenstein und Jan Seemann).

Definitiv! Auch sehr erfreulich sind die ersten Schritte unserer eigenen Senioren 30+. Die Mannschaft von Coach Mattenberger hat sofort Tritt gefasst und grüsst als Wintermeister vom 1. Platz. Mit einer eigenen Senioren Mannschaft können wir langjährigen Spielern auch nach der Aktivkarriere eine Möglichkeit bieten, weiterhin für den FC Tobel-Affeltrangen auf der Breite aufzulaufen und ihr Liebe zum Fussball weiter auszuleben. Dies ist für einen Verein mit dem Flair des FCTA elementar.

 

1.Mannschaft:

Kommen wir zur 1. Mannschaft. Man hört oft die 2. Saison nach einem Aufstieg ist die schwierigere. Ist das so?

Wir sind uns bewusst, dass die 2. Saison nach dem Aufstieg die Schwierigere ist. Man ist nicht mehr der grosse Unbekannte und die Gegner stellen sich besser auf einen ein. Dazu kommt, dass wir im Sommer doch einiges an Substanzverlust (v.a. in Bezug auf die Erfahrung) hatten. Dieser muss zuerst aufgearbeitet werden. Die Jungen Spieler brauchen Zeit um Erfahrungen zu machen und diese bekommen sie vom Sportvorstand auch. Man muss sich bewusst sein, dass unser Kader einen Alterstdurchschnitt von 21.2 Jahren hat. Um das ein wenig zu veranschaulichen, 11 von 24 Kaderspielern können noch bei den A-Junioren spielen.

Trotz allem stimmte die Vorbereitung sehr zuversichtlich?

Definitiv, die Resultate in den Testspielen waren erfreulich, der Sieg am Bazenheider-Cup liess aufhorchen und im Schweizer Cup stimmten die Resultate ebenfalls. Leider glückte der Start in die Meisterschaft mit 4 Spielen ohne Punkt überhaupt nicht. Die Mannschaft zeigte aber Moral und gestaltete die nächsten 4 Spiele oder Niederlage und hängte zum Vorrundenabschluss auch noch den extrem wichtigen und für die Fans wohltuenden 2. Derbysieg gegen den SC Bronschhofen an.

Teilweise hatte man das Gefühl die Mannschaft passt sich stark dem Gegner an, siehst du dies auch so?

Ja zum Teil. Gegen spielerisch stärkere Mannschaften verkauften wir unsere Haut oftmals sehr teuer. So bot man dem souveränen Wintermeister aus Bazenheid über 90 Minuten einen harten Kampf und auch gegen die zweitplatzierte AS Calcio aus Kreuzlingen verlor man nur mit einem Tor unterschied. Das entscheidende Tor fiel dabei erst in der Nachspielzeit. Das drittplatzierte Amriswil schlug man auf dem Tellenfeld spektakulär. Aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille, so holte man aus den Begegnungen mit Gegnern auf Augenhöhe wie z.B. Steinach (4:2 A) und Abtwil-Engelburg (0:0 H) eindeutig zu wenig Punkte.

Mit dem 2. Derbysieg gegen den SC Bronschhofen (vorher 2:0 im Cup) konnte man sich ein wenig Luft gegen unten verschaffen. Wie siehst du die Situation?

Mit 11 Punkten stehen wir auf Rang 10 und somit unmittelbar über dem Strich. Es trennen uns momentan 6 Punkte auf einen direkten Abstiegsplatz. Aber Achtung, je nach Ausgang der 2. Liga Interregio Gruppe 6 ist es auf einmal nur noch ein Punkt.

(Zur Erklärung: von den aktuell 5 abstiegsbedrohten Mannschaften in der 2. Liga Interregio Gruppe 6 sind 3 aus dem OFV-Einzugsgebiet. Wenn der Fall eintritt und nur Ostschweizer-Mannschaften absteigen, wird in der 2. Liga regional der schlechteste 3. Letzte als zusätzlicher Absteiger bestimmt)

Wenn man den Blick in der Tabelle gegen oben schweifen lässt fällt einem auf das auch da die Abstände nicht wirklich gross sind.

Dem ist so, der Rückstand zum 6. Platzierten beträgt lediglich 4 Punkte. Wir sind nahe dran was sicherlich Mut und Zuversicht für die Rückrunde gibt.

Mit „nur“ 11 Punkten in die Winterpause zu gehen ist eine neue Situation, wie geht man damit um?

In den ersten beiden 2. Liga Saisons hatten wir jeweils komfortable Punktepolster (18 in der Saison 2012/13 bzw. 16 in der Saison 2015/16). Darauf folgte aber je eine verhältnismässig schwache Rückrunde. Nun haben wir keine Reserve und müssen im neuen Jahr ab dem ersten Tag hart für das Wettkampfglück arbeiten. Schliesslich wollen wir uns auf mittlere Frist nachhaltig in der 2. Liga etabliert haben.

Mit Ruedi Eisenhut und Raffael Spescha stehen dazu auch die richtigen Trainer an der Seite.

Auf jeden Fall! Es gefällt mir ausgezeichnet wie das Trainerteam geduldig mit den Jungen arbeitet und sehr oft rotiert. Wir müssen uns schliesslich als Mannschaft weiterentwickeln und die Jungen zu individuellen Leistungsträgern heranreifen.

Was erwartet uns in der Rückrunde?

Wir werden das Minimalziel „Ligaerhalt“ erreichen. Davon bin ich überzogen. Gelingt es uns, in der Winterpause, vor allem die Offensive zusätzlich zu stärken, werden wir in der Rückrunde die dafür notwendigen Punkte einfahren. So oder so wäre eine anderer Ausgang kein Beinbruch. Unsere Mittel sind sehr bescheiden (wir zahlen noch immer kein Geld für Spieler!) und die Mitbewerber mit ihren finanziellen Anreizen sehr attraktiv. Unser Nährboden ist und bleibt die Attraktivität des Vereins und dessen Dabesein-Gefühl.

 

2.Mannschaft:

Die 2. Mannschaft spielt nach dem Abstieg im Sommer in der 5. Liga. Ist der Neustart geglückt?

Der Neustart ist geglückt! Dank grossem Engagement von Marc Bohler und Florian Holenstein (notabene beides ambitionierte Juniorentrainer) konnte eine homogene und willige Mannschaft zusammengestellt werden. Zwischenzeitlich haben wir ein 26-Mann-Kader beisammen und führen gar eine Warteliste.

Der Abstieg im Sommer war also kein Weltuntergang?

Ich bin vom bewusst gefällten Entscheid der letzten Saison (die Mannschaft in der 4. Liga seinem Schicksal zu überlassen) noch immer sehr überzogen und fühle ihn bestätigt. Nach dem Abstieg hat die Mannschaft zu neuem Leben gefunden und sichtlich Spass am Fussballspielen.

Der frische Wind spiegelt sich auch in den Resultaten wieder. Es gab in der Hinrunde nur eine Niederlage und zwei unnötige Unentschieden. Somit überwintert unser „Zwei“ auf dem sehr guten 3. Tabellenrang in Lauerstellung und kann den sofortigen Wiederaufstieg aus eigener Kraft schaffen. Unabhängig der Ligazugehörigkeit ist die 2. und 3. Aktivmannschaft für unsere Vereinsstruktur ebenfalls von sehr hoher Wichtigkeit!

 

3.Mannschaft:

Die 3. Mannschaft kommt auch immer besser in Fahrt. Woran liegt das?

Die 3. Mannschaft hat sich auf letzte Saison hin sehr verjüngt und nützte diese zum Aufbau einer schlagfertigen Truppe. Nun zahlt sich die harte Arbeit aus. Das Team liegt momentan auf Platz 9, jedoch lediglich 4 Punkte hinter dem Viertplatzierten.

Was zeichnet diese junge Mannschaft besonders aus?

Die Chemie stimmt und der Zusammenhalt ist gross. Insbesondere mit der Bereitschaft, Anlässe im Namen des Vereins durchzuführen oder bei Firmenanlässen von Sponsoren mitzuwirken, zeichnet sich die Mannschaft auch neben dem Platz vorbildlich aus. Auch die jüngsten Schiedsrichterrekrutierungen stammen aus dem Gefüge dieser Mannschaft. Die Schiedsrichterproblematik ist auch in unserem Verein ein Dauerthema und muss gelöst sein.

 

 

Von der Hartenau bis zur Donau immer wieder FCT!!